Zeichnungen der Geschichte
Katharinenhof
Bei der Hamburger Katharinenkirche, einem imposanten Ziegelbauwerk, das seine heutige Gestalt im Barock erhalten hat, und gegenüber der bekannten „Speicherstadt“ steht ein Kontorhaus mit Wohnungen und Ladengeschäften. Es wurde von dem Architekten Hinrich Fittschen entworfen und 1891 errichtet. Im Ersten Weltkrieg leicht und im Zweiten Weltkrieg durch eine Brandbombe schwer beschädigt, wurde es in den Jahren des Wiederaufbaus provisorisch in einigen Teilen ergänzt. Städtische Planungen sahen an Stelle des Hauses bis in die siebziger Jahre eine Verbreiterung der Hafenrandstrasse vor; erst durch die Umdenkungsprozesse der achtziger Jahre wurde die Qualität des Hauses wiederentdeckt und das Haus unter Denkmalschutz gestellt.
Erst Ende der achtziger Jahre beschloss man, unter Beibehaltung der gemischten Nutzung, die Erhaltung, Renovation und Erweiterung des Gebäudes. Die Wiederherstellung des Volumens wurde so gestaltet, daß es möglich ist, in einem vertrauten Stadtraum die Zeichnungen der Geschichte wiederzufinden. Farbe und Volumen sind als Fortführung des Bestandes, Material und Geometrie der Fassade jedoch im Kontrast dazu eingesetzt. Während der Bau von 1891 in seiner Architektursprache historisierende Elemente enthält, orientiert sich die Gestaltung des Neubauteils an Beispielen aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert.
Team: Kerstin Döring, Andrea Kolthoff, Christine Rybakowski, Knud Schnittger, Daniel Gössler.
Fotos: Julia Knop.
Planungsbeginn | 1989 |
Bauzeit | 1993 |
Leistungsbild | HOAI LP 1-9 |
BGF | 3.960 qm |
Volumen | 3,6 Mio Euro |
Bauherr | privat |