Das Ziel ist die Transformation des KIW-Areals vom geschlossenen Werksgelände hin zu einem offenen und lebendigen Stadtquartier mit Anknüpfungspunkten an die Stadtgesellschaft.
Dafür definieren wir fünf Teilbereiche:
• Werkhalle,
• Platz der Mobilität
• Heizwerk
• Wäldchen
• Schaumagazin
In jedem Teilbereich finden ausdifferenzierte Interventionen statt. Das städtebauliche Konzept sieht vor, auf Zubauten zu verzichten und bestehende Strukturen durch Umwidmungen wieder nutzbar zu machen. Der Erhalt denkmalwürdiger Bauten ist oberste Maxime.
Der Vorplatz des Schaulagers bleibt weitestgehend erhalten. Es werden lediglich Pflanzinseln und eine Fahrradabstellanlage ergänzt.
Der Platz der Mobilität wird durch das Hinzufügen einer großen Pflanzfläche inklusive Besucherpavillon in seinem Zuschnitt geändert.
Ausgehend von den Rändern des Quartiers wird ein Wegesystem die verschiedenen Freiräume im Quartier miteinander vernetzen und das Quartier zum städtischen Umfeld öffnen.
Entlang des Hopfenbruchwegs ist ein Mobilitätshub vorgesehen. Fahrräder, Lastenräder und Scooter können hier geliehen werden.
Über eine Umfahrung westlich der Halle wird das Quartier auch für PKW- und Anlieferverkehr erschlossen. Die Feuerwehrzufahrt ist vom Mittelweg und vom Hopfenbruchweg vorgesehen.
Der Erhalt von Bestandsstrukturen im Hochbau und im Freiraum stellt eine hohe Wirtschaftlichkeit sicher. Bestehende Flächen werden effizient umgenutzt, Zubauten nur zugelassen, wenn Nutzungen sich nicht im Bestand realisieren lassen. So wird gezielt nach temporären und dauerhaften Nutzungen geforscht, um das Industriedenkmal langfristig zu sichern.
Ein moderner Kunstbetrieb bildet den Auftakt im zukünftigen Kreativquartier. Durch die Unterbringung der Künstlerdepots im Verwaltungsbau wird ein abstrakter Hochpunkt mit Signalwirkung geschaffen. Ausstellungsflächen, Bibliothek und Café im Bogenbau hauchen dem Bestand neues Leben ein.
Unser Ergänzungsneubau entlang der östlichen Platzkante rundet das Ensemble ab und empfängt Besucher mit offenen Achsen. Die Künstlerräume sind über das Bestandstreppenhaus und über einen Aufzug zugänglich und so organisiert, dass ein Raumfluss mit diversen Blickbeziehungen auf den Etagen entsteht.
Der Vorplatz bleibt weitgehend in seiner heutigen Form erhalten. Im Osten wird der Vorplatz durch den Erweiterungsbau gefasst. Die Zugänge des Schaulagers und des Erweiterungsbaus sind zum Vorplatz hin adressiert. Zwei neu geschaffene Pflanzflächen entsiegeln den Platz punktuell und dienen weiterhin der Zonierung der großen Platzfläche.
Wohin sich das KIW-Quartier entwickeln wird, lässt sich heute nicht vorhersagen. Die Transformationsprozesse bieten Raum für Experimente, das Scheitern und Neuanfangen.
Team: Tolga Bulutcu, Laelia Kohmann und Felix Schippmann