Das neue Bibliothekenzentrum führt den Besucher durch eine Abfolge städtischer Räume: Die Wege von der Freiheitsstraße bzw. der Diaz-Straße werden gleichwertig in der großen Foyerhalle zusammengeführt, die sich unter dem Magazinturm aufspannt. Die drei Körper des Entwurfs – Sockel mit Patio, Magazinturm und Verwaltungsriegel – spielen mit der Dialektik aus Präsenz und Zurückhaltung: Der Magazinturm leuchtet in den Stadtraum, die Verwaltung an der Diaz-Straße gibt ihm ein Gegengewicht und schließt die straßenbegleitende Bebauung. Die eigentlichen Bibliotheksräume in den zwei Ebenen des Sockels sind in die Topographie des Grundstücks eingebettet. Die Gestalt der Baukörper entwickelt so ihre eigene Sprache aus der Maßstäblichkeit der Umgebung heraus.

Von einer Haut aus Schriftzeichen ist der Magazinturm überzogen. Die so entstehenden filigranen Öffnungen in den großflächigen Stahltafeln des Turmes lassen eine gefilterte Helligkeit ins Innere und erzeugen nachts ein Lichtspiel nach außen. Die feingliedrige Fassade der Verwaltung spricht mit ihrem schichtenhaften Aufbau die Sprache der umgebenden Wohnungsbauten. Der Sockel tritt nur als Mauer in Erscheinung. Sein eigentliches „Gesicht“ ist sein begehbares Dach, dessen große Fläche durch die Vielzahl von Oberlichtern gegliedert ist

Team: Christian Hertweck, Benno Agreiter, Bernhard Gössler.