Ein klares Bild der Mobilität.
Sengelmannstrasse
Die neue U-Bahnlinie U5 soll bisher nicht angebundene Stadtbereiche mit dem Hamburger Hochbahnnetz verbinden. Für die Anbindung der U5 Ost wird die Haltestelle Sengelmannstraße komplett umgebaut. Der heutige U1-Bahnsteig und der daneben liegende, seit den 70er Jahren nicht genutzte Bahnsteig werden nach dem Vorbild anderer großer Umsteigehaltestelle, wie z.B. der Kellinghusenstraße, zu einer Doppelhaltestelle zusammengefasst. Die Züge der U1 und U5 halten dann in beiden Richtungen künftig an je einem Bahnsteig. In Zukunft kann so am gleichen Bahnsteig von der U1 in die U5 (oder umgekehrt) umgestiegen werden. Für den automatischen Betrieb der U5 erhält je eine Seite Bahnsteigtüren.
Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde unser Büro in Bietergemeinschaft mit dem Tragwerksplaner Büro WK Consult mit den Planungen beauftragt. Im Zentrum des Entwurfs steht das Haltestellendach, das komplett neu entsteht. Die Konstruktion dient gleichzeitig als „Einhausung“ für die gesamte Haltestelle und bietet so zusätzlichen Lärmschutz für Anwohnerinnen und Anwohner. Dieses Thema spielte eine wesentliche Rolle bei den Anregungen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort in dem umfassenden Beteiligungsverfahren, das die Planung begleitete.
Zwei versetzte, leicht gekippte Winkel aus Dach und Wand formen die neue Station und bieten Witterungsschutz für Fahrgäste und Schallschutz für die Nachbarschaft. Durch den Lichteinfall am Versatz der Dachflächen, weitere Öffnungen in der Dachfläche und ein abgestimmtes Beleuchtungskonzept erscheint die Haltestelle tags wie nachts hell und ansprechend. Das Licht versorgt auch die Zugangsebene unter dem Bahnsteig, die mit hellen Keramikplatten, einer Lichtdecke und einem dunklen Bodenbelag aus dem gestalterischen Gesamtkonzept der Linie U5 entwickelt ist.
Das Dach nimmt die gestalterischen Themen auf und führt sie in Form von abstrakten Wolkenbildern, mit denen die Metallverkleidung bedruckt ist, fort. Im Bereich der Treppenaufgänge sind die Metallkassetten gelocht und ermöglichen den großzügigen Lichteinfall. In Verbindung mit der einfachen, klaren Grundform entsteht so Orientierung durch ein kräftiges, gut erkennbares Bild der neuen Station.
Projektteam: Christine Rybakowski, Vanessa Jung, Bernhard Gössler.
Visualisierungen: beyond visual arts.
Planungsbeginn | 04/2017 |
Bauzeit | 12/2021 - 02/2027 |
Leistungsbild | GP LP 1-4, HOAI LP5-7 |
BGF | Dachfläche 4.500 qm, Bahnsteigfläche 2.700 qm, Schalterhalle 1.900 qm |
Volumen | 28 Mio Euro |
Bauherr | Hamburger Hochbahn AG |