Fast 100 Jahre Industriegeschichte bilden sich im denkmalgeschützten OSRAM Areal in Berlin-Siemensstadt ab. In der Transformation dieses Industriestandortes von einem monofunktional genutzten Ort zu einem Innovationsraum für vielfältige Formen der Güterproduktion, Logistik, Forschung und produktionsnahen Dienstleistung liegt das Potential des zukünftigen LUXWERK. Das historische Glaswerk bildet das Kraftzentrum des Areals: Charakter, Ausdehnung, Volumen, Struktur und Gestalt der Baukörper prägen den Ort und machen ihn unverwechselbar.
Die zentralen Herausforderungen:
-Integration des Bestands
-Klares Erschließungskonzept
-Optimale Flächenausnutzung
-Definition abgrenzbarer Baufelder
-Schaffung einer „Landmark“
-Hybride Nutzungen
Denkmal
Das zugrundeliegende 5x6m Raster bildet für alle Gebäudeteile und Außenräume den ordnenden Rahmen. Diese Regel formt ein in den Proportionen und Ausrichtungen ausgewogenes Ensemble. Der Geschossbau bildet dabei ein Rückgrat aus, das den Bestandskörpern Halt bietet.
Bestand
Der Verbindungsbau zwischen Kolbenhalle und Geschossbau wird zu einem lichtdurchfluteten Erschließungsweg. Die Kolbenhütten und das Generatorenhaus werden nach dem „Haus-im-Haus-Prinzip“ ausgebaut. Die Dannerhalle im Zentrum des Areals bleibt offen für vielfältige Nutzungen.
Erschließung
Unser Konzept basiert auf drei Prämissen:
-LKW-Verkehr nur an der Peripherie
-Paketverkehr nur über Stiche entlang der Nord-Süd-Achse
-Besucher*innenverkehr über den historischen Haupteingang
Diese Maßnahmen entflechten den Verkehr. Überschneidungen und Kreuzungen reduzieren sich auf ein Minimum. Die Belastung der Innenhöfe durch Autoverkehr wird stark begrenzt.
Baufelder
Wir bilden 4 Baufelder. Allen gemeinsam ist die LKW-Erschließung von außen.
Die Erschließung für Fußgänger*innen und Fahrräder erfolgt aus dem Quartierinneren heraus.
Gebäudetyp
Unser Entwurf spiegelt die vielfältigen Nutzungsanforderungen:
Produktionsflächen im zweigeschossigen Erdgeschoß ergänzen wir durch Flex-Spaces in den Obergeschossen. Der Produktionsbereich bildet die Basis für die leicht und filigran ausgeprägten Obergeschosse.
Fassaden
Vertikale Gliederungselemente verweben auf elegante Art die Loch- und Vorhangfassade. Photovoltaisch wirksame Gläser in den Fassaden dienen der Energiegewinnung. Es entsteht ein eigenständiger Gebäudetyp, der aufgrund seiner Volumetrie, Feingliedrigkeit und Farbigkeit in Dialog mit dem Bestand tritt.
Städtebau/Landmark
Als Landmark ist das Hochhaus an der Nonnendammallee Bezugspunkt aller optischen Achsen: Es macht den Ort im Straßenraum sichtbar, bildet den Auftakt von Westen und markiert den Abschluss des Geländes von Osten. So wird dieser ikonische Leuchtturm zu einem Vermittler zwischen Stadtraum und Quartier.
Visualisierung: Ponnie Images
Gemeinsam mit: OFEA – Office for Ecological Architecture
Team: Christian Theissen, Sherin Awad, Eyleen von Sehren, Arndt Kerber